Wertpapiergeschäfte, Collateralized Debt Obligation (CDO), Kreditausfall-Swap, Finanzkrise, Brad Pitt, Ryan Gosling, Steve Carell und Christian Bale – das passt vermeintlich so überhaupt nicht zusammen. Die absolut wichtige aber doch eben oft langweilige und trocken anfühlende Finanzwelt und einige der besten und schönsten und kurzweiligsten Schauspieler unserer Zeit. Es wirkt komisch, dass ein derart massentaugliches Kinospektakel in diese Kombination möglich ist, das für fünf Oscars nominiert wurde. Der Grund dafür ist aber offensichtlich, denn der einzige Oscar, der gewonnen wurde, war der für die beste Drehbuchadaption. Eine Buchvorlage aus 2010 Non-Fiction von Wirschafts-Autor Michael Lewis über die Finanzkrise Anfang des Jahrtausends.
Jetzt ist The Big Short als Stream und Download verfügbar und wird weiter etliche Massen begeistern, die mit dieser ganzen graugräulichen Finanzwelt so gar nichts am Hut haben. Vielleicht auch gerade deshalb. Ein paar Gedanken zu vermeintlich langweiligen Stoffen, die hollywoodreif aufbereitet und inszeniert werden.
Die Grundlage
„The Big Short: Inside the Doomsday Machine“ (Partnerlink) heißt die Vorlage für den Hollywood-Hit. 2010 hat Michael Lewis den Finanzthriller heraus gebracht, der die wahre Geschichte der Finanzkrise von 2007-2008 und die Aktionen einiger Beteiligter erzählt. 28 Wochen war der Titel in der Bestseller-Liste der New York Times. Bis 2013 dann Paramount die Filmrechte am Material gesichert und Brad Pitts Produktionsfirma Plan B Entertainment mit der Umsetzung beauftragt hat.
Der Wirtschaftsjournalist befasst sich gerne mit Investment-Banking und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft sowie auf die Einzelschicksale der Personen, die darin verwickelt sind und werden. Und als einer der wenigen Wirtschaftsautoren schafft er so hollywoodreife Erzählungen wahrer Tatbestände. The Big Short ist nicht die erste Buchvorlage Lewis‘, die verfilmt wurde – bereits 2011 kam Moneyball in die Kinos. In der Hauptrolle: Brad Pitt.
Der Cast
Und jetzt ist da nicht nur ein A-Schauspieler, sondern gleich eine ganze Reihe. Ryan Gosling, Christian Bale und Steve Carell in prominenten Rollen, dazu auch in der Breite gute Leute bis bekannte Gesichter (oder beides), wie bei z.B. Hamish Linklater, Marisa Tomei oder Mychael Bates. Dazu Anchorman-Regisseur Adam McKay, der unter anderem für den Oscar-Gewinn zuständig war.
Geld verdienen mit Geldverlusten
Skurril finde ich das ganze Thema Wirtschafts- und Finanzkrise ja noch immer. Eigentlich ist eine Krise ja zunächst etwas Negatives. War (und ist) es auch für viele. Aber einige haben es eben geschafft, durch weise Voraussicht oder hinterhältige Machenschaften auf eben genau diesen Verfall zu setzen – und selbst ordentlich abzusahnen. Wenn man sich dann noch überlegt, dass Autor Michael Lewis durch seine Buchverkäufe über ein Thema, das sich dem kollektiven Wegfall von Geld und der Eigenbereicherung infolgedessen widmet, nicht gerade schlecht ernähren dürfte und ein darauf basierender Film zwar immerhin satte 28 Millionen US-Dollar in der Entstehung gekostet, aber weltweit geschätzte 131 Mio. US-Dollar eingenommen hat, wirkt das schon kurios. Vielleicht aber auch einfach ein tolles Beispiel für „das Beste aus der Sache machen“ und „jedes Unglück bringt auch sein Gutes hervor“.
Ab jetzt könnt ihr The Big Short z.B. über Amazon Instant Prime Video oder Maxdome anschauen, am 2. Juni erscheint dann auch die DVD- und Blu-ray-Variante (Partnerlink) in Handel. Weitere Informationen zur Hollywood-Umsetzung gibt es auf der offiziellen Website zum Film. Ich habe jetzt jedenfalls richtig Lust bekommen, ihn endlich zu schauen – habe ich nämlich noch nachzuholen.
Mit freundlicher Unterstützung von Paramount Pictures.
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