Weltmetropolen haben schon etwas Spektakuläres. Und das, obwohl ich streng genommen in einer wohne. Aber Berlin ist mit seinen unter vier Millionen Einwohnern geradezu eine Kleinstadt im internationalen Vergleich. Selbst, wenn wir die Metropolregionen anscheuen, wäre mit dem Ruhrgebiet (aus dem ich stamme!) und 6,665 Millionen Bewohnern erst auf Platz 58 der Weltrangliste etwas Deutsches zu finden. Der Großraum Berlin landet mit 4,1 Millionen Bürgern auf Rang 107 der „Demographia World Urban Areas“. Dabei sah das mal anders aus: Um die Jahrhundertwende (also ~1900) lag Berlin auf Rang vier der weltrößten Metropolregionen.
Daten-Journalist John Burn-Murdoch hat für Vivid Maps die größten Städte (bzw. Stadtregionen) der Welt und deren Entwicklung im Zuge des letzten halben Jahrtausends visualisiert. Neben dem gigantischen Wachstum ist vor allem das Wechselspiel interessant zu beobachten. Peking hat es dabei zu einem grundsoliden Comeback und einer seltenen „Über die Zeit gehalten“-Position geschafft. Ansonsten ist schon krass, dass sich die Menschen vor allem in Asien und Südamerika enorm dicht angesammelt haben.
„Who will win the global city race?“
Ich kann mir kaum vorstellen, dass in Tokio einfach mal das rund Zehnfache(!) von Berlin wohnt. Wahnsinn! Vor einer gefühlten Ewigkeit (da stand das World Trade Center noch und ich darauf), war ich mal in New York City und kam als kleiner Junge kaum aus dem Staunen heraus. Diese Hochhäuser, diese Weite, diese vielen, vielen Menschen. Und selbst das waren damals „nur“ 17,6 Millionen davon, also nicht mal die Hälfte des heutigen Tokios. Da muss ich unbedingt mal hin und mir das ansehen!
Wobei es natürlich auch auf die Dichte und „Städtigkeit“ ankommt. Ein großer Speckgürtel macht zwar auf dem Papier und der Fläche viel aus, kann sich aber ländlicher anfühlen, als eine kompakt zugebaute Stadtfläche. Hamburg kommt mir mittlerweile wirklich wie das oft-zitierte „große Dorf“ vor, wenn ich mal von Berlin aus hinfahre, weil es eigentlich nur wenige Hot-Spots und wirkliches Innenstadt-Gefühl gibt, wo Menschenmassen zu sehen sind. Aber das ist eben alles relativ – als ich aus meinem 27.000 Einwohner-Kaff damals gen Hannover auszog, war das die große Stadt für mich…
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