Wenn ein Kurzfilm den Titel „Killing Time“ trägt, fühle ich mich geradezu dazu verpflichtet, ihn mir zumindest selbst anzuschauen. Immerhin ist LangweileDich.net ein absoluter Zeitkiller, wenn es um das Vertreiben von Langeweile und monotoner Phasen in Büros, auf Schulhöfen oder an Bushaltestellen geht. In diesem animierten Video wird die eigentliche Redewendung aber wortwörtlich genommen und der Versuch vorgenommen, die Zeit am Zeit-Sein zu hindern. Das Voranschreiten soll aufhören, der Tag-Nacht-Wechsel, das Verwelken von Blumen, das Altern, der Tod. Wieso muss es die Zeit überhaupt geben, wenn der Moment doch eigentlich das Wichtige ist? Oder wissen wir den Moment nur zu schätzen, weil wir wissen, dass er vergänglich ist und schon bald das Zeitliche segnen wird?
Studierende der französischen Animations-Schule Gobelins liefern mit „Killing Time“ nicht nur ein schön animiertes Stück Unterhaltung, das mit originellen visuellen Umsetzungen daher kommt, er bietet auch Anlass zu philosophischen Überlegungen und man lernt eine gewisse Wertschätzung für den Verlauf von Zeit. Es gibt halt unumstößliche physikalische Gesetze, und das ist auch gut so, gerade als Stabile in der so unsicheren heutigen Zeit (auch wenn so manch ein Idiot meint, Naturgesetze außer Kraft „argumentieren“ zu wollen…).
„Loukoum can’t stand the passage of Time anymore. She decides to go face it in person and free herself from its control. But can you really get rid of Time itself?“
Weitere animierte Kurzfilme von Gobelins-AbsolventInnen gibt es hier im Blog-Archiv zu sehen. Abschließend und der Vollständigkeit halber noch die offiziellen Credits zum Kurzfilm „Killing Time“ für euch:
Contact de l’ équipe du film / Team contact : killing@gobelins.fr
Musique / Soundtrack : DUCHÊNE Antoine
Montage sonore / Sound editor : TIGER Mathieu
Mixage / Mix: TIGER Mathieu
Année de production / Production year : 2019
Contact festivals : Miyu Distribution, Luce Grosjean – festival@miyu.fr
Société de distribution : Gobelins, école de l’image
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