Zwar handelt es sich bei „AUGENBLICKE“ technisch um einen Kurzfilm, so recht wohl gefühlt habe ich mich aber nicht dabei, ihn in die Oberkategorie „Unterhaltung“ hier im Blog zu packen. Zu ernst ist das Thema und zu un-unterhaltsam die Lage, durch die etliche Menschen, allen voran Frauen, noch immer in der Realität schreiten müssen. Ich weiß, dass ich ultra-priviligiert bin – weißer westeuropäischer Mann mit über 1,90 Metern Körpergröße, da kann man schon zu 98 Prozent recht bedenken- und gefahrenlos alleine herumlaufen. Auch nachts. Durch finstere und verlassene Gassen. Aber als Frau? Puh, noch immer schwierig, leider…
Kiana Naghshineh von der Filmakademie Baden-Württemberg zeigt uns so ein Erlebnis, das für viele von uns unvorstellbar ist, für etliche jedoch eine echte Erfahrung oder zumindest mal Angst darstellt. Ein nächtlicher Übergriff auf eine Frau. Eine Gewalttat mit vermutlich sexuellem Hintergrund. „AUGENBLICKE“ zeigt uns diesen impulsiven Moment in seiner Entstehung aus der Sicht der Frau, in seiner Entwicklung aus der Sicht des Mannes und in seiner Entschlossenheit aus der Außenperspektive. Stets die Intensität des Geschehens mit mal abstrakten Fantasiewelten visualisiert, mal mit brutaler Ehrlichkeit dargestellt. Zurück bleibt eine geschundene Seele auf der Straße und ganz viel Unwohlsein beim Zuschauer. Und der Appell: Bitte schaut hin und macht euch bemerkbar, wenn ihr Zeugen derartiger Zwischenfälle werdet!
„Three perceptions of one truth – hers, his and ours.“
Lead Animation: Janina Putzker . Kiana Naghshineh
Music: Marius Kirsten / neckarstudios.de/
Vocals: Ella Estrella Tischa . Marius Kirsten
Sound: Laura Schnaufer . Volker Armbruster / geraeuschfabrik.de/
Cinematography: Jan Robin Weiland / janrobinweiland.com
Cast: Cuyén Biraben . Constantin Petry . Georg Grohmann
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