Die Geschichte ist einfach zu schön, die möchte ich euch nicht vorenthalten. Wie berichtet, hatte ich ja Anfang Dezember meinen Kinospot deutschlandweit für eine Woche laufen. Um es vorweg zu nehmen: gebracht hat das wenig bis gar nichts. Bis auf die coole Tatsache, sich mal selbst im Kino zu sehen und einige Leute, die einen darauf angehauen haben, weil sie einen und die Seite eben schon kennen. In Sachen Aufrufe war nicht wirklich was erkennbar, aber gut – eine Erfahrung reicher.
Wie Mütter nun einmal so sind, können die sich ja ganz gut für solche Sachen der eigenen Kinder begeistern. Meine wollte daher unbedingt den Spot auch „live“ im Kinosaal erleben.
Also habe ich ihr meine Saal-Liste gegeben, damit sie weiß, in welchen Städten in welchen Kinos in welchen Kinosälen sie den Spot sehen kann. Egal, in welchen Film sie geht, solange es die besagte Woche ist. Gesagt getan, sie macht sich an einem Nachmittag auf nach Dortmund ins Cinestar und geht an die Kasse:
„Hallo. Welche Filme laufen denn als nächstes entweder in Saal 1 oder Saal 2?“
„In Saal 1 läuft ‚Der Hobbit‘ in Saal 2 ‚irgendeine Kinderkomödie’…“
„Okay, dann hätte ich gerne eine Karte für ‚Der Hobbit‘.“
„Wo wollen Sie sitzen?“
„Egal.“
„Haben Sie bereits eine 3D-Brille, oder brauchen Sie noch eine?“
„Ne, und ich brauche keine. Ich bin nur wegen der Werbung da.“
„Wie bitte?“
Also erzählt sie dem Kassenhäuschen-Mann, dass ihr Sohn eine Website hat, und dafür Werbung macht. Sie wolle den Film gar nicht sehen, Hauptsache, sie kommt rechtzeitig vorher in einen der besagten Säle. Der Angestellte ist scheinbar interessiert und belustigt zugleich und lässt sich die Domain buchstabieren. Werbekontakt Nummer Eins.
Meine Mutter geht also ins Kino, schaut sich die Werbung an, bis mein Spot läuft, nimmt den artig mit dem Smartphone auf, um Verwandten zu berichten – und geht. Auf dem Weg nach draußen spricht der Kartenabreißer, der wenige Minuten vorher noch genau ihre beim Kassenhäuschen-Mann erworbene Karte abgerissen hatte, zu ihr:
„Wo wollen Sie denn hin? Der Film fängt doch gleich an…“
„Den will ich gar nicht sehen.“
„Hä? Verstehe ich nicht.“
„Ich war nur wegen der Werbung da drin…“
„Wieso das denn?“
Und erneut erzählt sie einem Angestellten von ihrem Sohnemann, der Werbung und der Website. Erneut ist die Person interessiert und verwundert ob der Investition von 14 Euro, nur um ein Mal Werbung im Kino sehen zu können. ABER: das war Werbekontakt Nummer Zwei. Und vermutlich haben die beiden es in den nächsten Pausen auch ihren Kollegen erzählt und über diese wundersame Mutter gesprochen. Vermutlich hat die Aktion also zumindest im Bereich Dortmund ein, zwei neue Leser gebracht.
Danke, Mama!
Mütter <3
Hihi, schöne amüsante Geschichte. Daumen hoch für deine Mutti. :-D
Mütter <3
Also bei uns hätten wir deine Mutter vermutlich an einem guten Tag auch so reingelassen, wenn sie eh nach der Werbung wieder gehen wollte. Kann man sicher fragen :-)
@Owley: Ich war auch etwas verwundert. Zumindest der Abreißer, der ja gemerkt hat, dass sie geht, hätte da eigentlich was machen können. Die an der Kasse bekommen bestimmt des Öfteren irgendwelchen Mist zu hören, da würde ich auch nicht unbedingt von mir aus „weich“ werden. :)
Wie viel Geld hat Sie die Aktion denn gekostet?
@Dennis: Das Hobbit-Ticket? 14 Euro oder so. ;) (Die Kino-Aktion war etwas teurer…)
Hihi, schöne Geschichte! Bei Galileo ging es irgendwann mal um Rechtsfragen, wie z.B., ob man im Supermarkt einfach Obst probieren darf, Packungen aufreißen darf usw. Da wurde erklärt, dass man nach 15, 20 Minuten oder so Kinokarten zurückerstattet bekommen kann, wenn einem der Film nicht gefällt. Sie hätte die Karte bestimmt zurück geben können. :-)
@Rebecca: Ach was, ist das wirklich so? Gut zu wissen.
:D Sehr schön…
Awwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww! <3 Wundervoll!
Unfassbar, dass er deine Mum nicht einfach für den Vorspann ins Kino gelassen hat, obwohl sich es schon beim Kauf der Tickets mehrfach betont hat.
Ich kenne auch genug Leute, die nach 10 Minuten oder so wieder zur Kasse gehen und die Karte wieder zurückgeben. Das geht. Deswegen bin ich auch verwundert, dass die Kinoangestellten ihr die Karte nicht erstattet haben… Schlechte Werbung für das Kino, gute Werbung für Deine Mutter und Dich!
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