Erneut widmet sich Wortakrobat und Gesellschaftsbeobachter Alligatoah einem aktuellen Thema, das die Meinungen zum Kochen bringt. Werbung. Ich werde ja auch manchmal als „Influencer“ bezeichnet und fühle mich entsprechend angesprochen, über die treffenden Textzeilen wunderbar unterhalten zu sein. Beim Anhören des Songs habe ich immer irgendwelche YouTuberInnen vor Augen, die hoch-Authentisch ihr neues Lieblings-Dings gen Kamera halten, das das beste Dings ist, das sie aktuell kennen. Bis am nächsten Tag das nächste Dings kommt. Natürlich mit Affiliate-Link in der Beschreibung, damit ihr nicht erst googlen müsst (voll praktisch!).
Im von Lukas Strobel selbst geleiteten Musikvideo zur Single „Wo kann man das kaufen“ muss dann auch eines der jüngeren Influencer-Debakel dran glauben und als waschechter Gegenspieler agieren. Wobei – wenn man es gar geschafft hat, als stellvertrendes Kampagnen-Beispiel und Popkultur-Anspielung zu dienen, ist man in Sachen Bekanntheit doch deutlich über die im Briefing aufgestellten Ziele geschossen, oder nicht?
„‚Wo kann man das kaufen‘ könnte die Hymne der werbeschaffenden Freiberufler in den Häuserschluchten deutscher Großstädte werden, die auf der Suche nach der großen Liebe sind – frei nach dem Motto: ‚Zwei Drittel der Erde sind vom Meer bedeckt, ham wa noch n Drittel nur für Werbetext‘.“
Wo man das am 14. September erscheinende neue Album „Schlaftabletten,Rotwein V“ kaufen kann? Ganz einfach: Zum Beispiel bei Amazon (Partnerlink). In meinen nächsten Kurzreviews gibt es dann auch etwas mehr zur Platte von mir. Bis dahin könnt ihr ja euch das Interview anschauen, in dem Alligatoah sich selbst befragt.
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