Nach dem Achterpack vergangenen Monat gibt es heute eine der kleinsten Ausgaben der „Kurzreviews“ hier bei mir im Blog. Lediglich drei neue Alben haben sich mir aufgedrungen, was ein Feature anbelangt, einige andere fallen terminlich erst in die nächste Ausgabe. Aber Qualität ist eh wichtiger als Quantität! Alle drei Alben sind nämlich nicht nur ähnlich der Grundfarbe Rot verschrieben, was das Cover-Artwork anbelangt, sondern auch musikalisch betrachtet durchaus empfehlenswert.
Review: „Grind“ (Neufundland)
Release: 02.12.2022 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify
Beginnen wir direkt mit meinem Monatshighlight: dem besten und letzten Album von Neufundland. Kein Scherz, die Band hat ihre Trennung kurz vor Release öffentlich gemacht. Das ist schade, wirkt „Grind“ doch wie ein aufregendes Streiflicht im oftmals langweilig-eintönigen Deutsch-Pop. Aber gut, jeder Liebe ihre Zeit, woll? Konnten mich in der Vergangenheit bereits Songs wie „Kopf in den Wolken“ begeistern, besticht „Grind“ eigentlich durchweg – selbst wenn ich „Vino“ ob dessen Wanda-Italo-Schlager-Aspekte hassen wollte, brennt sich der Refrain einfach in den Kopf und schreit „Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin!“. Da gibt es einfach nichts zu verstehen. „Grind“ ist eingängige Rock-Pop-Musik mit Charakter, die auch schon mal Saufen als gemachte Zeit aufzurufen wagt. Schade, dass es das war mit Neufundland, aber ich kann ihnen keine Steine in den Weg legen, sondern lediglich den Rat geben: Esst niemals gelben Schnee. Danke.
Review: „Circus“ (Poledance)
Release: 02.12.2022 | Genre: Alternative-Rock-Pop | Spotify
Mit dem Musikvideo zum Opener „Beautiful“ hatte ich erstmals Kontakt zum etwas eigenwillig (und für Internetrecherche suboptimal) betitelten Musikprojekt Poledance. Dahinter steckt der Berliner Emo-Rocker und ehemalige Gitarrist von Lasting Traces, Daniel Pfeifer. „Circus“ steckt voller nostalgischer Erinnerungen an alte Indie- und Alternative-Rock-Zeiten der Jahrtausendwende á la Jimmy Eat World und Konsorten. Oftmals funktioniert wie in „Wonder“ gut, eingängige Pop-Melodien mit Gitarrenklängen zu vereinen. Die ganz große Durchschlagskraft und Ausgereiftheit fehlen mir persönlich noch, um herauszustechen, aber Potenzial steckt da allemal drin!
Review: „The Aerodynamics of a Cow“ (The Planetoids)
Release: 25.11.2022 | Genre: Indie-Dance-Pop | Spotify
„The Aerodynamics of a Cow“ kann nicht nur mit dem besten Albumtitel sondern auch mit dem besten Artwork aufwarten! Dann heißt der Opener auch noch „Spam“ und ausgefallene Musikvideos machen die auch noch. Musikalisch gibt es eine interessante Mischung aus Synthesizern, Elektrosounds und Pop-Rock zu hören, der ein gutes Gespür für Tempowechsel offenbart. Das erinnert mich bisweilen an Smallpools oder AJR, nur deutlich clubbiger. Sehr tanzbare Scheibe!
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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