Fahrradfahrgeschwindigkeitsweltrekord – dieses Wort macht nicht nur bei Scrabble verdammt viele Punkte, sondern auch sehr viel Eindruck, wenn man ihn wirklich aufgestellt hat. Und nein, damit sind keine „Tour de France“-Sprinter oder -Abfahrer gemeint, die läppische 110 oder 130 km/h schaffen (wobei: krass!). Denise Mueller-Korenek hat das geschafft, indem sie sagenhafte 296 Kilometer die Stunde erreicht hat. Das wirkt etwas surreal, erinnere ich mich zumindest daran, wie ich als Jugendlicher mit Speedometer am Rahmen versucht habe, mich auf langen freien Strecken (und Rückenwind) selbst zu überbieten. Irgendwas mit 36 oder 38 km/h dürfte da das höchste der Gefühle gewesen sein. Geschwindigkeitsrausch war das aber auch irgendwie. Man nehme diese Witz-Innerorts-Geschwindigkeit und drehe sie auf ein Autobahn-Level, bei dem viele dazu in der Lage seienden PKW bereits abgeriegelt sind – und der Großteil gar nicht erst hin kommt. Wahnsinn.
Mueller-Korenek hat sich das freilich nicht selbst erstrampelt. Die Extremsportlerin hing hinter einem Hochgeschwindigkeits-Wagen, der sie nicht nur auf einen Grund-Speed brachte, sondern vor allem Windschatten gab. Dank richtig großem Ritzel sieht es in den Aufnahmen fast aus, als fahre Mueller-Korenek spazieren, statt gigantisch schneller Tritt-Frequenz geht es eher sachte zu. Die größte Herausforderung scheint dagegen eher das In-der-Spur-Bleiben und vor allem das Fernhalten eines Sturzes zu sein, der gewaltige Ausmaße haben dürfte… Wow. Das Wall Street Journal hat den kompletten Weltrekordversuch begleitet und zeigt uns einige sehr interessante Hintergrund-Einblicke.
„Denise Mueller-Korenek shattered the previous land-speed record for the fastest human on a bicycle on earth. We were with her when she did it. Video: Andria Chamberlin and Michael Kofsky for The Wall Street Journal.“
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