Wie bereits im letzten Jahr gibt es auch 2010 eine LangweileDich.net Topliste der besten Musikalben des Jahres. Dieses Mal jedoch mit satten 30 Plätzen. Viel Offensichtliches, aber auch die ein oder andere Überraschung sind dabei. Absolute Subjektivität und Ignoranz und Pusherei ist natürlich gegeben. Vorab: Nein, ich habe Arcade’s Suburbs nicht vergessen. Meinungen und eure Lieblingsalben gerne in die Kommentare! Hier sind sie also, die 30 besten Alben des Kalenderjahres:
Einst die musikalisch und lyrisch beste deutsche Band der Welt, wird es von Album zu Album etwas durchschnittlicher, was das Quartett um Reklamiererin Judith Holofernes so anstellt. Bring Mich Nach Hause ist eine durchaus schön anzuhörende Platte ohne große mitreißende Hits, die versucht erwachsener zu sein, als ihr gut tut. Allerdings ist das Nörgeln auf hohem Niveau, denn Wir Sind Helden sind wohl immer noch die musikalisch und lyrisch beste deutsche Band der Welt.
29: Sea Of Cowards (The Dead Weather)
Jack White ist ein Phänomen. Der Mann hat so viele Bands wie Sammler Briefmarken. Und alle seine Projekte zeichnen sich durch hohe Qualität aus. Doch Sea Of Cowards kann bei weitem nicht mit The White Stripes oder den Raconteurs mithalten. Schade.
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28: Below The Belt (Danko Jones)
Der kanadische Ego-Rocker wird leider etwas zu handzahm. Doch vereinzelte Perlen wie Full Of Regret lassen mich nochmal beide Augen zukneifen und ihn mit selbigen blauen davon kommen.
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27: Wonderlustre (Skunk Anansie)
Das, was Skunk Anansie schon vor zwanzig Jahren gemacht haben. Und doch hört sich Wonderlustre frisch und modern an. Jedoch währt die Ohresgunst nicht unendlich, denn schnell haben sich die Songs durchgenudelt. Dennoch sind einige nette dabei, die einen Platz in dieser Liste absolut rechtfertigen.
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26: Margins (Paul Smith)
Wer beim Soloausritt von Maximo Park Frontmann Paul Smith Rockiges erwartet hat, glaubt noch an den Osterhasen. Denn in seinem Erstlingswerk Margins verarbeitet der gute einige für seine Combo als unpassend eingestufte Tracks, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Heraus kommt ein musikalisch durchaus sperriges, aber nicht weniger musikalisch wertvolles, betont langsames und ruhiges Album.
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25: Vom Vintage Verweht (Dendemann)
Was ist nur aus der reibeisernen Stimme geworden? Hat Dende uns bei Die Pfütze des Eisbergs noch das Zwerchfell weggereimt, bleibt es jetzt bei rauhen Vorstadtbeats und nettem Sprechgesang. Immer noch hohes Niveau, keine Frage. Glücklicherweise gibt es nicht nur schwarz und weiß wie bei Straciatella. [Vollständige Rezension gibts in der Überschrift zu finden]
24: To The Sea (Jack Johnson)
Surfen, Surfen, Essen, Trinken, Surfen, Musik Schreiben, Surfen. Das Leben von Jack Johnson liest sich ganz gut. Verwunderlich ist dabei nur, wie der Mann es schafft, bei der Outputfrequenz immer noch qualitativ hochwertige Musik rauszuhauen. Ärgerlich: Alles hört sich dann doch irgendwie gleich an. Die Welle sinkt, aber noch ist sie besurfbar.
23: Invented (Jimmy Eat World)
Bei Jimmy Eat World ist das Ganze ähnlich. Die Jungs rocken ihren Hits ein wenig hinterher, können mit Invented bei Weitem nicht die Erwartungen erfüllen. Dennoch stellt die Platte eine gute musikalische Mischung dar.
21: Postcards From A Young Man (Manic Street Preachers)
Die Street Preachers kommen dagegen mit einem sehr frischen Sound daher. Leider klingt Postcards From A Young Man hier und da etwas sehr kommerziell durchgepopt (ja, das lasse ich jetzt einfach mal so stehen).
20: The Betrayed (Lostprophets)
Die Lostprophets schaffen es immerhin wieder auf die richtige Spur. Im Vergleich zum Vorgänger bietet The Betrayed eine weitaus fassettenreichere Musiklandschaft, die es endlich mal wieder wagt, etwas dreckiger zu werden. An Start Something oder Vorheriges kommt es jedoch leider nicht heran. Noch nicht.
19: Renegades (Feeder)
Feeder, Feeder, Feeder – ich liebe deine Lieder. Das hätte ich noch vor Release dieser Platte gesungen. Doch bei Renegades merkt man leider deutlich, dass es sich eigentlich nur um die Zusammenschließung zweier EPs und einiger B-Seiten handelt. Denn leider kann man die enorm hohe Qualität der Vorgänger nur bei einzelnen Tracks erkennen.
18: Streets Of Gold (3OH!3)
Die Elektroniker von der Spaßbude 3OH!3 haben schnell nachgeschossen. Doch leider kann Streets Of Gold nicht ganz an die Qualität und Dynamik des Vorgängers Want vom letzten Jahr anschließen. (Obwohl mit gerade auffällt, dass ich die letztes Jahr gar nicht in den Charts hatte. Seltsam…)
17: Recovery (Eminem)
Eminems Comeback. Eminems richtiges Comeback. Hier zeigt Marshall Mathers, was ihn groß gemacht hat und warum Relapse so ein Reinfall war. Einsicht ist halt doch der erste Schritt der Recovery.
16: Tom Jones (Praise And Blame)
Was? Was macht denn Tom Jones hier? Das fragen sich einige Leute (meiner einer eingeschlossen) jetzt sicherlich. Doch der alte Knabe hat schlichtweg ein verdammt gut produziertes Album rausgehauen. Leider dem Titel entsprechend etwas zu viel Gott und Glaubensschmalz. Aber insgesmat echt verdammt gut.
15: Audio Secrecy (Stone Sour)
Stone Sour haben als eine der wenigen Bands den Schritt weiter geschafft vom Erstling zum Zweitling. Audio Secrecy wirkt durchdachter und runder als der Vorgänger. Doch erneut kommen Unkenrufe auf, dass der Sound sich zu sehr verweichlicht. Ich sage: Solange Bretter dabei sind, ist es okay. Ein Haus kann ja auch aus Ziegeln und Lehm bestehen.
14: Belle and Sebastian Write About Love (Belle and Sebastian)
Viel viel viel viel viel viel ruhiger geht es da bei Belle And Sebastian zu. Das Popduo beweist erneut seinen Sinn für eingängige Melodien und ihr Talent, Gliedmaßen durch minimalen musikalischen Einsatz zur Bewegung zu geleiten. Hach, wie schön.
13: Barbara (We Are Scientists)
We Are Scientists bestechen vor allem durch ihren Humor, den die Jungs in etwaigen Videos erkennen lassen. Doch auch musikalisch hat Barbara einiges zu bieten. Nur leider ist die Platte vieeeeel zu kurz geraten.
12: Fire Like This (Blood Red Shoes)
Der Sound ist gleich und doch irgendwie anders. Die Blood Red Shoes kommen auf ihrer zweiten Platte weitaus frischer daher als beim behäbigen Vorgänger. Doch auch hier gilt, dass zu wenige wirkliche Kracher bei allgemein zu wenigen Songs dabei sind. Dennoch ist die Platte von Beginn bis Ende wunderbar durchhörbar. [Ausführliche Rezension versteckt sich im Albumtitel]
11: Slash (Slash)
Da wartet man den Großteil seines Lebens auf ein neues Guns’n’Roses Album, welches dann doch irgendwie durchschnittlicher als erhofft ist, und dann kommt Slash mit so einer Granate um die Ecke. Denn in seinem selbstbetitelten Debut schafft die Gitarrenlegende dank Unterstützung von etlichen Stars das, was Axel Rose anscheinend unmöglich war: Das schreiben guter Songs im klassischen Stil.
10: Broken Bells (Broken Bells)
Erneut die etwas ruhigere aber auch experimentellere Schiene fährt Broken Bells. Das Side-Project von Danger Mouse und James Mercer (The Shins) hat ein bisschen was von den Gorillaz in ruhig.
9: Nothing (N.E.R.D.)
Das lang erwartete nächste Werk von Produzenten-Großhirn Pharell Williams und seine zwei Mannen hat definitiv nicht enttäuscht. N.E.R.D. zeigen sich weitaus wandelbarer als zuvor und hauen einige eher ruhige Tracks heraus, die einen Lap Dance kaum vermissen lassen. [Ausführliche Rezension versteckt sich im Albumtitel]
8: A Thousand Suns (Linkin Park)
Nach dem absolut enttäuschenden Vorgänger Minutes To Midnight hatte ich mich auf das Schlimmste vorbereitet. Doch die experimentelle Herangehensweise auf dieser Scheibe gefällt mir durch und durch. Auch wenn hier und da leider etwas die Dynamik flöten geht, weiß A Thousand Suns musikalisch zu überzeugen. Fehlen nur noch Gitarren.
7: LOVE (Angels And Airwaves)
Das wohl Bemerkenswerteste an diesem Album von Blink 182-Sänger Tom DeLong ist wohl, dass es umsonst im Internet veröffentlicht wurde und nirgends käuflich zu erwerben ist. Neben dieser Tatsache überzeugt LOVE jedoch auch mit qualitativ hochwertiger Musik voller Atmosphäre und Energie.
6: My Beautiful Dark Twisted Fantasy (Kanye West)
Do you like fishsticks? Kanye West ist voller Überraschungen. Denn trotz seines absoluten Größenwahns (oder gerade deswegen) haut er die ganze Welt mit dieser Platte weg. Nach dem durchweg durchschnittlichen 808-Vorgänger, der vor elektronischen Wischwasch nur so strotzte, kommt hier das Werk, welches ihn zurecht unsterblich werden lässt.
5: Rock Dust Light Star (Jamiroquai)
Jamiroquai enttäuscht mit seinem neuen Studioalbum keineswegs. Auch wenn leider die Hits vergangener Zeiten fehlen, überzeugt Rock Dust Light Star mit Vielfalt und Durchhörbarkeit. [Eine detailierte Rezension gibt es per Klick auf den Albumtitel]
4: Bakkushan (Bakkushan)
Bakkushan hat mich ehrlich gesagt überrascht. Endlich mal wieder eine deutsche Rocktruppe, die nicht versucht mit überzogen pesudointellektueller Lyrik auch die grimmigsten Kritiker zu überzeugen. Nein, bei ihnen geht es nur um das Eine: Unterhaltung. Und diese vermitteln sie mir frischen Melodien und jeder Menge Energie auf einer absolut abwechslungsreichen und durchweg empfehlenswerten Debutplatte. Mehr davon!
3: No Problem (Jamaica)
Ähnlich überraschend aber mit einem etwas interessanterem Mix kommt Jamaica daher. Das Duo bietet einen Mix aus Rock, Pop, Indie und elektronischen Elementen an, der leider viel zu kurz geraten ist. Heraus sticht vor allem das geniale Short And Entertaining, passend zum Album selbst betitelt.
2: The Island of Disco Ensemble (Disco Ensemble)
Natürlich darf meine favorisierte Alternative-Truppe Disco Ensemble nicht fehlen. 2008 noch souverän auf Rang 1, letztes Jahr lediglich durch eine EP (immerhin auf Rang 6) vertreten, schafft das Quartett es diesmal auf Rang 2. Die Finnen zeigen sich enorm wandelbar und tauchen auch hier und da in ungewohnt ruhiger Gefilde ab, ohne dass es qualitativ abfällt. Viel mehr Vielseitigkeit, auch wenn hier und da Geschrei vermisst wird. [Vollständige Rezension mit Klick auf den Albumtitel]
1: Air Swell / The Preview (Chiddy Bang) [EPs]
Überraschung, Überraschung. Zum einen ist mit Chiddy Bang ein Hip Hop Act auf Rang 1 meiner Liste gelandet, was bei der eher rockigen Zusammenstellung doch verwundern mag. Zum anderen liegt hier gar kein richtiges Album vor. Denn Air Swell und The Preview sind ein Mixtape und eine EP, die beide dieses Jahr erschienen sind. Da diese jedoch mit einer derartigen Qualität und Abwechslung daher kommen (zudem mit insgesamt 15 Tracks), habe ich mir die Freiheit genommen, die beiden zusammen zu fassen. Denn die beiden können definitiv genial sampeln und verbinden unterschiedlichste Sounds mit feinem Rap, der einfach nur einen guten Flow vorweist.
Habt Rücksicht mit mir, da ich den Artikel im Jahresendstress innerhalb von gut zwei Stunden zusammengeschustert habe…
Alter hier haut was mit dem Quelltext ganz und gar nicht hin!
jepp, da sind die Bilderlinks irgendwie falsch ;)
musikalisch war 2010 meiner Meinung nach ein total schwaches Jahr. Ich hoffe nächstes Jahr wird es besser…
Viele Highlights habe ich jedenfalls nicht. Spontan fallen mir nur zwei Alben ein,
Airbourne mit „no guts. no glory.“ und Danko Jones mit „Below the Belt“ fand ich ganz gut, wenn auch nicht überragend.
Mir fallen spontan mehr Bands ein, die ich absolut enttäuschend fand, z.B. Unheilig, Linkin Park, Stone Sour, Kid Rock, Tarja und Muse.
Nun ja, 2011 kommen dann u.A. neue Alben von Machine Head und In Extremo, das kann nur gutes heißen :)
Kollege, vielen Dank für die Zusammenstellung ;-)
Ein paar Sachen kenne ich gar nicht, Youtube seit Dank wird das jetzt geändert.
Ein FETTES an deinen Musikgeschmack ;-)
Ja nicht alles so meins aber einige schöne perlen dabei speziell Dende ist mein fall
meine tops sind aufjedenfall:
– bonaparte : too mutch/my horse likes you
– FOREIGN BEGGARS & NOISIA ‚CONTACT‘ leider erst dieses Jahr drüber gestolpert
– Axis of Awsome : Four Chords
Oh mein Gott… Du hast Darwin Deez vergessen :O
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