Okay, sooo alt fühle ich mich auch nicht, da zu meiner Kindheit Wählscheibentelefone auch bereits dabei waren, antiquiert zu werden. Nur ein paar Eltern meiner Freunde hatten noch so ein Teil, das immer wieder ein skurriles Erlebnis war. Alleine der Punkt, wenn man sich bei einer der letzten Ziffern verwählt hatte und den kompletten Kladderadatsch noch mal von Vorne beginnen musste. Am besten mit Nummern, die einen weiten Drehweg hinter sich (und vor allem wieder zurück) legen mussten. Oh man… Das war immer nervig, wenn ich bei diesem einen Freund das Telefon nutzen musste, um nach Hause anzurufen (und das, obwohl meine Eltern nur eine Nummer mit vier(!) Ziffern hatten und haben). Dafür konnte man alle wichtigen Telefonnummern von Freunden und Familie auswendig. Heutzutage ist man beim Verlust des Smartphones mehr oder weniger aufgeschmissen (bis auf eben die vierzifferige Nummer von damals, die sich einzementiert hat).
Kevin Bumstead hat noch so ein altes Drehscheibentelefon aufgetrieben und sich einen Spaß mit der neuen Generation gemacht. Zwei Siebzehnjährige werden vor die Aufgabe gestellt, binnen vier Minuten eine vorgegebene Telefonnummer auf dem Teil zu wählen. Gar nicht so leicht, wenn man das noch nie zuvor gesehen hat. Erinnert mich an den noch härteren Fall aus 2015, bei dem ein Mädchen nicht wusste, wie man den Hörer eines analogen Telefons auflegt.
„A good test to see if youth of today can figure out how to dial an older rotary phone“
1936 wurde die Gesellschaft übrigens so auf die Drehscheibentelefone vorbereitet und aus ausgedienten Modellen (sind sie das nicht alle?!) kann man wundertolle Lampen machen. Es kommt ja auch alles irgendwann wieder. Also, nicht zwangsläufig, was die Funktionalität betrifft, aber der Retro-Charme hält so langsam aber sicher Einzug, was die klobigen Analog-Telefon-Apparate anbetrifft. Mittlerweile gibt es ja selbst Telefonhörer-Knochen fürs Smartphone (Partnerlink)…
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